Essen bei Dialyse
Darauf sollten Dialyse-Patienten bei der Ernährung achten
Wie sieht die Ernährung bei Niereninsuffizienz aus? Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, wird das Blut nicht mehr ausreichend gefiltert und Giftstoffe verbleiben im Körper. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, die Ernährung an die Dialyse anzupassen. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Essen achten sollten.
1. Blickpunkt Eiweiß
2. Ausreichend Kalorien
Sie benötigen etwa 30 bis 35 Kalorien pro kg Körpergewicht.
Beispiel: 172 cm, 65 kg
65 x 30 kcal = 1950 kcal für Personen über 60 Jahre
65 x 35 kcal = 2275 kcal für Personen unter 60 Jahre
Bei starkem Über- oder Untergewicht sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wieviel Kalorien Sie zu sich nehmen sollten. Generell gilt: ein gleichbleibendes Gewicht bedeutet eine aktuell ausreichende Kalorienzufuhr. Vorausgesetzt, es wird kein Wasser eingelagert. Wer zu dünn oder zu dick ist muss die Kalorienmenge erhöhen oder verringern.3. Phosphat reduzieren
Wenn Sie sich jetzt fragen „Ich soll doch mehr Eiweiß und weniger Phosphor zu mir nehmen. Wie geht denn das?“ dann haben Sie das Dilemma erkannt. Beide Empfehlungen unter einen Hut zu bekommen ist eine Herausforderung. Aber eine, die Sie meistern können.
Versuchen Sie auf jeden Fall, Ihrem Körper die Menge an Eiweiß zu geben, die er jetzt braucht. Bei der Auswahl der Eiweißquellen gilt – je natürlicher, desto besser. Wenn Sie ein Schnitzel marinieren, dann wissen Sie, was drin ist. Kaufen Sie die abgepackte Variante, können Phosphatzusätze darin enthalten sein.
Übrigens – Phosphatzusätze müssen vom Hersteller deklariert werden. Entweder als E-Nummer oder mit dem chemischen Namen.
Hinter diesen Nummern oder Bezeichnungen verstecken sich Phosphatzusätze:
- E338 Phosphorsäure
- E339 Natriumphosphat
- E340 Kaliumphosphat
- E341 Calciumphosphat
- E343 Magnesiumphosphat
- E450 Diphosphat
- E451 Triphosphat
- E452 Polyphosphat
- E442 Ammoniumphosphatide
- E541 Saures Natriumaluminiumphosphat
- E1410 Monostärkephosphat
- E1412 Distärkephosphat
- E1413 Phosphatiertes Distärkephosphat
- E1414 Acetyliertes Distärkephosphat
- E1442 Hydroxypropyl Distärkephosphat
Es gibt Lebensmittel, die viel Eiweiß und verhältnismäßig wenig Phosphat enthalten. Sie haben einen günstigen Phosphat-Eiweißquotienten. So ist beispielsweise Edamer günstiger als Emmentaler, Quark weist einen besseren Quotienten auf als Joghurt.
Eine weitere Möglichkeit, erhöhte Phosphatwerte im Blut zu senken, ist die Einnahme von Phosphatbindern. Diese Medikamente können Ihnen im Bedarfsfall von Ihrem Arzt verschrieben werden. Wichtig ist die richtige und regelmäßige Einnahme direkt zum Essen. Nur dann können diese Medikamente optimal wirken.
4. Auf Kalium achten
Bei Kartoffeln können Sie den Kaliumgehalt reduzieren, indem Sie die geschälten Kartoffeln klein schneiden und anschließend – ähnlich wie Nudeln - in viel Wasser kochen.
Dünsten oder Garen in Dampf sind zwar schonende Zubereitungstechniken, leider geht dabei aber so gut wie kein Kalium verloren. Das gelingt nur, wenn das Gemüse wie bei den Kartoffeln beschrieben zubereitet wird.
Beim Obst fällt besonders Steinobst – also Aprikosen, Pflaumen, Nektarinen – durch hohe Kaliummengen auf. Essen Sie diese nicht frisch, sondern als Konservenobst, ist der Effekt ähnlich wie bei den Kartoffeln. Das Kalium wird bei der Zubereitung ausgewaschen. Die Einmachflüssigkeit sollte dann allerdings nicht verzehrt werden. Ebenso enthalten auch Obst- und Gemüsesäfte besonders viel Kalium.
5. Wenig Salz!
6. Wasser
7. Stichwort Fett
8. Ballaststoffe
Ballaststoffe kommen vornehmlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor, wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Müsli oder Nüssen. Diese Lebensmittel sind gleichzeitig auch Kalium- bzw. Phosphatlieferanten. Es gibt allerdings einen Lichtblick in Sachen Phosphat: Iin Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Phosphat aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht komplett vom Körper aufgenommen werden kann.
Es besteht für Sie kein Grund, auf ballaststoffreiche Lebensmittel zu verzichten. Allein die Menge macht´s.