Zwei Arten der Transplantation

Jedes Jahr bekommen in Deutschland rund 2.000 Menschen eine Spenderniere. Mittlerweile machen die sogenannten „Lebendspenden“, bei denen ein enger Angehöriger ein Organ spendet, rund 600 der in Deutschland durchgeführten Nierentransplantationen aus.2

Die Lebendspende

Die Lebendspende einer Niere ist die häufigste Lebendorganspende. Unser Körper verfügt über zwei Nieren. Doch in der Regel kann der Körper auch mit nur einer Niere funktionieren. Daher gibt es die Möglichkeit der sog. „Lebendspende.“ Ein Vorteil ist der Wegfall der jahrelangen Wartezeit auf eine neue Niere. Außerdem hält die Funktionstüchtigkeit der Niere eines Lebendspenders meist länger an als bei einer postmortalen Nierenspende.

Voraussetzungen für eine Lebendspende

Voraussetzung ist neben passenden organischen Werten, dass der Spender Ihnen persönlich nah steht – z.B. ein Verwandter oder enger Freund, der sich zum Spenden bereit erklärt. Dies schreibt der Gesetzgeber vor, um illegalem Organhandel den Riegel vorzuschieben. Außerdem muss die Person einen guten Gesundheitszustand vorweisen. Bei direkten Verwandten besteht übrigens eine besonders hohe Chance auf Passgenauigkeit der Spenderniere. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen oder Bekannten: Wer einen Spenderausweis hat, kann einen wertvollen Beitrag leisten.

Die postmortale Spende

Am häufigsten werden jedoch sogenannte postmortale Spenden durchgeführt. Dabei kommen nur Spender infrage, bei denen von zwei voneinander unabhängigen Ärzten der Hirntod festgestellt worden ist. Das gespendete Organ muss dafür noch voll funktionsfähig sein und der Spender darf nicht an Infektionen oder Krebserkrankungen erkrankt gewesen sein. Eine wichtige Frage ist auch: Stimmen Blutgruppe und Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger überein? Denn nur dann besteht die Chance, dass Ihr Körper die neue Niere auch annehmen kann.

Wie funktioniert die Vergabe von Spenderorganen?

Alle potenziellen Empfänger stehen auf einer Warteliste der europäischen Vermittlungsstelle „Eurotransplant.“ Diese europaweite Instanz entscheidet über die Vergabe von Spenderorganen nach fest definierten Kriterien, die sich aus Blutgruppe, Wartezeit, Alter, Dringlichkeit u.a. ergibt. Die Vergabe von Spenderorganen über „Eurotransplant“ stellt sicher, dass mit Organen hierzulande keine illegalen Geschäfte betrieben werden können.

 

Gibt es eine Altersgrenze für Nierentransplantationen?

Eine festgelegte Altersgrenze für die Nierentransplantation gibt es nicht, weder für den Empfänger, noch für den Spender. Ob eine Transplantation stattfinden kann ist vielmehr von anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem allgemeinen Gesundheitszustand, abhängig.

 

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Quellen:

  1. Bundesverband Niere e.V., „Transplantation“, https://www.bundesverband-niere.de/informationen/transplantation, 09.06.2020
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), „Die Nierentransplantation“, https://www.organspende-info.de/organspende/transplantierbare-organe/nierentransplantation.html, 09.06.2020